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Veranstaltungsreihe: Lesezeichen 10. Mai 2023
Ausstellung

„Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“

Ausstellungspräsentation „Wer Weiterliest, wird erschossen ...“ Robert Stadlober präsentiert eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky

Termine

Mi., 10.05.2023
19:30 Uhr - 21:30 Uhr

Standort

Juristische Fakultät Bebelplatz 2 10117 Berlin

Eintritt

frei
Abbildung:

Vor 90 Jahren, am 10. Mai 1933, wurde auf dem Opernplatz in Berlin gegenüber der Universität unter den Scheinwerfern der Wochenschau ein Scheiterhaufen errichtet. SA, NSDStB und Deutsche Studentenschaft zelebrierten hier einen Höhepunkt der reichsweiten Aktion „Wider den undeutschen Geist“. Mit den Büchern sollte das Wissen, die Erinnerung und das Lebenswerk all jener vernichtet werden, welche die nationalsozialistischen Machthaber aus dem „Volkskörper“ verbannen wollten. Nicht lange und der symbolischen Zerstörung von Ideen und Werken folgte die physische Vernichtung ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen.

Die Historische Kommission des StudentInnenparlamentes der HU Berlin (HisKom) und die Humboldt-Initiative (HU-I) zeigen im Foyer der Juristischen Fakultät die 2013 erarbeitete Ausstellung „Wer weiterliest, wird erschossen ...“. Die Berliner Bücherverbrennung von 1933 | Voraussetzungen, Wirkungen, Folgen [J3] .[J4] 

Eröffnet wird die Ausstellung am 10. Mai 2023 um 19:30 Uhr mit Redebeiträgen und einer Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky. 

Vom 16. Juni bis 15. Juli 2023 wird sie – gewissermaßen am Ort des Geschehens – dann wieder zu sehen sein und von einem Rahmenprogramm begleitet.

Kulturprogramm zur Eröffnung:

Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“
Eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky
Gesungen, gesprochen und gespielt von Robert Stadlober


Es wird alles immer schlimmer, es ist schlimmer als jemals zuvor, solch schlimme Zeiten, das ist ja kaum noch auszuhalten. So oder so ähnlich tönt es aus allen Ecken und Winkeln. Und schlimm sind die Zeiten, keine Frage, aber waren sie denn je irgendwann einmal wirklich besser? Ist es nicht vielmehr so, dass sich der ganze Schlamassel immer und immer wiederholt? In schnelleren Kreisen vielleicht, aber grundsätzlich doch immer gleich? Und fehlt uns möglicherweise einfach nur die weite Perspektive, um diese ständig um uns wirbelnden Schlamassel, Kreise als solche zu erkennen und dann möglicherweise ihre Laufbahn endlich einmal zu ändern oder ihr Gekreisel gar zu unterbrechen?

Hier kann oft die Literatur helfen und noch öfter die Musik. In unserem speziellen Falle Kurt Tucholskys Gedanken zum Zeitenlauf und Melodien, die sich Robert Stadlober aus dem Chaos Gekreisel gefangen hat und über Tucholskys bereits über hundert Jahre alte Überlegungen legt.

Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Hoffnungslosigkeit von Politik die sich über Gewalt zu vermitteln sucht. Es geht um die Sehnsucht nach einer Art richtigem Leben und um den immerwährenden Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen. Und Robert Stadlober singt, spricht und ruft uns ins Gedächtnis, dass sich eben so viel nicht verändert hat seit Kurt Tucholsky sagte: »Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.«  
Bestimmt sind unsere Zeiten nicht wirklich schlimmer, aber besser sind sie mit Sicherheit auch nicht.

Weitere Informationen finden sich unter: https://ini.hu-berlin.de/hiskom/  


Weitere Informationen

Veranstalter: Historische Kommission der Verfassten Studierendenschaft in Berlin, HumboldtInitiative

Kontakt

Dr. Bernd Schilfert
Telefon: 017696394882
hui@refrat.hu-berlin.de

Raum: Foyer