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Veranstaltungsreihe: Religion Kunst Wissenschaft
Ringvorlesung

»Frauen. Flussaufwärts Frauen « Literaturtage

Lisa Kötter, Initiatorin von Maria 2.0. Kirche. Macht. Missbrauch. Entmachtet diese Kirche und gebt sie den Menschen zurück.

Termine

Do., 04.07.2024
16:15 Uhr - 17:45 Uhr

Standort

Theologische Fakultät

Eintritt

frei
Kunstplanbau
Abbildung:KPB

FRAUEN. FLUSSAUFWÄRTS FRAUEN

Literaturtage: Maria 2.0
Gespräch mit der Künstlerin und Autorin Lisa Kötter, Initiatorin von Maria 2.0
Kirche. Macht. Missbrauch.
Entmachtet diese Kirche und gebt sie den Menschen zurück.

 

Kunststudium und Ausbildung in Freiburg, Kassel und Göttingen. Lisa Kötter hat vier erwachsene Kinder und drei Enkeltöchter. Sie lebt als freischaffende Künstlerin mit ihrem Ehemann heute wieder in Münster. Im Jahr 2019 hat sie die Bewegung Maria 2.0 mitinitiiert und engagiert sich seitdem bei vielen Aktionen.

Viel ist inzwischen über Missbrauchspraktiken in Kontexten institutionalisierter Religion bekannt. Wir kennen Details zum Ausmaß, zur Dauer, zum Ablauf und zu den institutionellen Settings des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch Geistliche und Funktionsträger religiöser Organisationen. Wir wissen, wie die Täter (und die wenigen Täterinnen) vorgegangen sind beziehungsweise auch noch vorgehen. Ans Licht kamen auch die Mechanismen, mit denen es ihnen durch die Hilfe von anderen Amtsträger gelang, über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg unbehelligt Minderjährige zu missbrauchen. Im Fokus der öffentlichen Debatten sind gegenwärtig vor allem die Fälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen, das Problem erschöpft sich darin aber nicht, vielmehr äußert es sich auch in emotionalen und spirituellen Missbrauchspraktiken.

Zudem findet Missbrauch nicht nur in den christlichen Kirchen, sondern auch in zahlreichen anderen religiösen Organisationen, Buddhistischen Klöster, Ashrams, Yogazentren, Moscheen, Institutionen und Settings statt. Die öffentlich skandalisierten Fälle sexuellen Missbrauchs repräsentieren nur die Spitze eines Eisbergs, Missbrauch findet insgesamt sehr viel häufiger und in allen Bereichen des religiösen Lebens statt.

Ist Missbrauch ein zufälliger Betriebsunfall der Religion, oder enthalten religiöse Strukturen, kirchliche Systeme und Kultur(en) selbst Bedingungen und/oder Kräfte, die Missbrauch ermöglichen und Missbrauchspraktiken (re)-produzieren oder ist das Problem das Patriarchat?

 

 

 


FRAUEN. FLUSSAUFWÄRTS FRAUEN Die Veranstaltungsreihe lässt in Gesprächen und Vorträgen Frauen zu Wort kommen, die sich unterschiedlichen religiösen Überlieferungen zugehörig fühlen, von unterschiedlichen Richtungen des Geisteslebens geprägt sind, unterschiedliche Positionen in der Wissenschaft, in der Kunst, in religiösen Institutionen und im alltäglichen Leben einnehmen. Es ist bereits viel geforscht worden zur Rolle von Frauen in verschiedenen Religionsgemeinschaften, zu Bildern des Weiblichen in der Ikonografie und in der Mythologie, zu Erzählungen von Göttinnen und von Heiligen, zu besonderen Beiträgen von Frauen beispielsweise zur mystischen Spiritualität oder zum sozialen Engagement aus religiöser Motivation heraus.

Bei all dem sind Frauen jedoch weiterhin deutlich unterrepräsentiert im wissenschaftlichen Bereich als Lehrende und Forschende ebenso wie in religiösen Institutionen in leitenden Funktionen oder als spirituelle Meisterinnen – oder ihr Beitrag wird eingegrenzt wahrgenommen auf Themen, die Frauen zugeordnet werden.

Die Reihe eröffnet daher bewusst einen Raum, in dem Frauen eingeladen sind zu sprechen über das, was sie als Frauen besonders betrifft, und gleichzeitig selbst die Verbindungen zu ziehen und zu beschreiben in alle Bereiche menschlichen Lebens und menschlicher Weltverantwortung.

Frauen sprechen zur Deutung von religiösen Lehren, Praktiken und Bildern, zu philosophischen Herausforderungen und Einsichten, zu Themen der Ökonomie, Ökologie, Landwirtschaft, Medizin, Technik, etc. in Verbindung mit den Herausforderungen unserer Zeit und der Bewahrung der Lebensgrundlagen auf diesem Planeten. In weltweiter Perspektive hat sich die Lebenssituation von Frauen in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt positiv verändert. Sie ist jedoch unter zahlreichen Aspekten weiterhin schwierig und herausfordernd, in manchen Bereichen entwürdigend und unmenschlich, an vielen Stellen gibt es auch Rückschritte. Initiativen zur Verbesserung der Bedingungen für Frauen sind unverzichtbar – und mindestens genauso wichtig ist es, dass von Frauen Impulse ausgehen zur Veränderung ihrer Welt und der Welt insgesamt, und dass ihre Leistungen in allen Bereichen von Wissenschaft und Kunst, Religion und Gesellschaft Anerkennung finden und gehört werden.

In diese Richtung – flussaufwärts an die Quellen zurückgehend – möchte die Veranstaltung aus dem Mund von Frauen Denkanstöße geben und aus ihren Händen Zeichen setzen. Eingeladen zum Zuhören, Nachdenken, Antworten und Weitertragen sind Menschen jeder Geschlechtsidentität, jeder Herkunft und jeder religiösen oder weltanschaulichen Prägung. Die Reihe gibt Frauen eine privilegierte Position im Sprechen, Lehren und Handeln. Es ist uns zugleich wichtig, dass sich dies gegen niemanden richtet und dass Alle Gelegenheit bekommen, sich davon inspirieren zu lassen.


Weitere Informationen

Veranstalter: Theologische Fakultät, Kunstplanbau, Stiftung St. Matthäus
Referenten: Lisa Kötter
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Adreas Feldtkeller, Mausolf, Schinagl

Zur Website der Veranstaltung

Kontakt

Sekretariat Frau Meier
Telefon: 030209391790
kunstplanbau@web.de

Adresse

Burgstraße 26.Institutsgebäude
Raum: Hörsaal 008

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