Veranstaltungen
Veranstaltungsreihe: Religion Kunst Wissenschaft
Ringvorlesung
»Frauen. Flussaufwärts Frauen «
Termine
Do., 27.06.202416:15 Uhr - 17:45 Uhr
Standort
Theologische FakultätEintritt
frei FRAUEN. FLUSSAUFWÄRTS FRAUEN
Gespräch mit Iris Hennigfeld, Philosophin
Schlag an den Stein, und Weisheit springt heraus“ Edith Stein. Philosophin, Frauenrechtlerin und Nonne.
Edith Stein, geboren in Breslau in eine jüdische Familie, wurde eine große Philosophin, Frauenrechtlerin und öffentliche Intellektuelle. In ihrer Dissertation entwickelt Edith Stein eine phänomenologische Theorie der Einfühlung. Die Frage ist, wie wir andere verstehen in ihren Wünschen, Absichten, Gefühlen und so weiter. In Abgrenzung zu Theorien, die diese Einfühlung dadurch erklären, dass man sich mit anderen identifiziert oder sich in sie hineinversetzt, zeichnet Edith Steins Ansatz unter anderem aus, dass wir stets zwischen uns und dem Anderen unterscheiden. „Das heißt in der Einfühlung bin nicht ich mir selbst gegeben und projiziere meine eigenen Zustände auf den anderen, oder versuche aus meinen eigenen Gefühlen Schlüsse zu ziehen – kognitiv komplizierte Prozesse –, sondern ich erfasse den anderen als Anderen und diese Differenz zwischen uns bleibt bestehen“, erläutert Thomas Szanto. „Das ist ganz wesentlich zu betonen, dass Einfühlung Differenz nicht einebnet, sondern diese Differenzen auch hervortreten lässt zuallererst.“
FRAUEN. FLUSSAUFWÄRTS FRAUEN Die Veranstaltungsreihe lässt in Gesprächen und Vorträgen Frauen zu Wort kommen, die sich unterschiedlichen religiösen Überlieferungen zugehörig fühlen, von unterschiedlichen Richtungen des Geisteslebens geprägt sind, unterschiedliche Positionen in der Wissenschaft, in der Kunst, in religiösen Institutionen und im alltäglichen Leben einnehmen. Es ist bereits viel geforscht worden zur Rolle von Frauen in verschiedenen Religionsgemeinschaften, zu Bildern des Weiblichen in der Ikonografie und in der Mythologie, zu Erzählungen von Göttinnen und von Heiligen, zu besonderen Beiträgen von Frauen beispielsweise zur mystischen Spiritualität oder zum sozialen Engagement aus religiöser Motivation heraus.
Bei all dem sind Frauen jedoch weiterhin deutlich unterrepräsentiert im wissenschaftlichen Bereich als Lehrende und Forschende ebenso wie in religiösen Institutionen in leitenden Funktionen oder als spirituelle Meisterinnen – oder ihr Beitrag wird eingegrenzt wahrgenommen auf Themen, die Frauen zugeordnet werden.
Die Reihe eröffnet daher bewusst einen Raum, in dem Frauen eingeladen sind zu sprechen über das, was sie als Frauen besonders betrifft, und gleichzeitig selbst die Verbindungen zu ziehen und zu beschreiben in alle Bereiche menschlichen Lebens und menschlicher Weltverantwortung.
Frauen sprechen zur Deutung von religiösen Lehren, Praktiken und Bildern, zu philosophischen Herausforderungen und Einsichten, zu Themen der Ökonomie, Ökologie, Landwirtschaft, Medizin, Technik, etc. in Verbindung mit den Herausforderungen unserer Zeit und der Bewahrung der Lebensgrundlagen auf diesem Planeten. In weltweiter Perspektive hat sich die Lebenssituation von Frauen in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt positiv verändert. Sie ist jedoch unter zahlreichen Aspekten weiterhin schwierig und herausfordernd, in manchen Bereichen entwürdigend und unmenschlich, an vielen Stellen gibt es auch Rückschritte. Initiativen zur Verbesserung der Bedingungen für Frauen sind unverzichtbar – und mindestens genauso wichtig ist es, dass von Frauen Impulse ausgehen zur Veränderung ihrer Welt und der Welt insgesamt, und dass ihre Leistungen in allen Bereichen von Wissenschaft und Kunst, Religion und Gesellschaft Anerkennung finden und gehört werden.
In diese Richtung – flussaufwärts an die Quellen zurückgehend – möchte die Veranstaltung aus dem Mund von Frauen Denkanstöße geben und aus ihren Händen Zeichen setzen. Eingeladen zum Zuhören, Nachdenken, Antworten und Weitertragen sind Menschen jeder Geschlechtsidentität, jeder Herkunft und jeder religiösen oder weltanschaulichen Prägung. Die Reihe gibt Frauen eine privilegierte Position im Sprechen, Lehren und Handeln. Es ist uns zugleich wichtig, dass sich dies gegen niemanden richtet und dass Alle Gelegenheit bekommen, sich davon inspirieren zu lassen.
Weitere Informationen
Veranstalter: Theologische Fakultät, Kunstplanbau, Stiftung St. Matthäus
Referenten: Iris Hennigfeld
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Adreas Feldtkeller, Mausolf, Schinagl
Kontakt
Sekretariat Frau Meier
Telefon: 030209391790
kunstplanbau@web.de
Adresse
Burgstraße 26.Institutsgebäude
Raum: Hörsaal 008
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