Veranstaltungen

Möchten Sie diese Veranstaltung wirklich löschen?
Möchten Sie diese Veranstaltung freigeben?
Veranstaltungsreihe: Collegium Musicologicum
Ringvorlesung

"Un'opera quasi pornografica"

Gastvorlesungsreihe am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft

Termine

Do., 17.02.2022 18:00 Uhr

Standort

Am Kupfergraben 5.Institutsgebäude

Eintritt

frei

Vincenzina C. Ottomano (Università Ca' Foscari Venedig)
"Un'opera quasi pornografica". Die frühe Rezeption von Tristan und Isolde in Italien zwischen Boito und Toscanini

Nach der Uraufführung 1865 hatte Tristan und Isolde viele Schwierigkeiten, sich auf den Bühnen außerhalb des deutschsprachigen Raums zu etablieren. Einen besonderen Fall stellt die italienische Rezeption des Wagner'schen Musikdramas dar. Bereits 1876 hatte der junge Arrigo Boito eine erste italienische Übersetzung des Librettos angefertigt, während 1888 eine tiefgreifende Überarbeitung des Textes für die erste italienische Aufführung der Oper folgte: Anlässlich der Internationalen Musikausstellung in Bologna kam Tristan und Isolde zum ersten Mal in Italien auf die Bühne und sorgte für einen veritablen Skandal seitens des Publikums und der Kritik. Eine Wende in der kritischen Beurteilung der Oper vollzog sich 1900, als Arturo Toscanini eine Neuübersetzung des Librettos in Auftrag gab und das Werk am Teatro alla Scala mit dem prunkvollen Bühnenbild Mariano Fortunys und in Anwesenheit von Siegfried Wagner dirigierte. Anhand neuer Dokumente, die in der Sammlung Toscanini des Staatsarchivs Mailand und in der Sammlung Boito in Parma erhalten sind, wird dieser Vortrag die Bedeutung der Rezeption von Tristan und Isolde in der italienischen Kultur zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert beleuchten sowie deren Einfluss auf Musik, Dramaturgie und literarischen Geschmack von Komponisten wie Pizzetti, Puccini und Boito selbst.

Vincenzina C. Ottomano ist Assistenzprofessorin an der Università Ca' Foscari in Venedig. Sie studierte Musikwissenschaft an den Universitäten Pavia (Cremona) und Freiburg im Üchtland (Schweiz). Von 2008 bis 2012 war sie Stipendiatin des Schweizerischen Nationalfonds am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern, wo sie mit einer Dissertation zur frühen Rezeption russischer Oper in Frankreich und Italien promoviert wurde. Von März 2012 bis September 2021 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Ihre Forschungsinteressen betreffen Operndramaturgie, russische Musik und Musiktheater, Rezeptionsgeschichte der Musik und italienisches Musiktheater nach 1900.


Dieser Vortrag findet im Hybrid-Format statt. Eine Teilnahme ist vor Ort oder über Zoom möglich. Sollten Sie Interesse an einer Online-Teilnahme haben, möchten wir Sie bitten, sich in die Moodle-Veranstaltung "Collegium Musicologicum" einzuschreiben. Dort erhalten Sie dann den entsprechenden Link sowie das Passwort für die jeweilige Veranstaltung. Sie erhalten den Zoom-Link auch per E-Mail von Frau Anina Paetzold (a.paetzold@hu-berlin.de). Sollten Sie in Präsenz teilnehmen wollen, beachten Sie bitte die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen: Es gilt die 3G-Regelung. Zutritt haben nur genesene, geimpfte oder tagesaktuell getestete Personen. Zudem besteht die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske. Vor Ort ist eine Registrierung zur Kontaktnachverfolgung erforderlich.


Weitere Informationen

Referenten: Vincenzina C. Ottomano

Zur Website der Veranstaltung

Kontakt

Anina Paetzold
Telefon: 030 2093-65829
a.paetzold@hu-berlin.de

Adresse

Am Kupfergraben 5.Institutsgebäude
Raum: 501 und online

Weitere Termine der Reihe